Ausbildung im Brandcontainer
Im Zeitraum 25. bis 28.10.2023 war der s.g. Brandcontainer des Landesfeuerwehrverbandes Bayern bei der Feuerwehr Hersbruck stationiert. Insgesamt hatten 64 Atemschutzgeräteträger aus dem Landkreis Nürnberger Land die Möglichkeit, die Ausbildung im Brandcontainer zu durchlaufen. Auch sechs Atemschützler der FF Alfeld konnten an der Zusatzausbildung teilnehmen.
Nachfolgend der umfangreiche Bericht des Kreisfeuerwehrverbands Nürnberger Land (https://www.kfv-online.de/22-allgemeine-berichte/2173-ausbildung-im-brandcontainer)
Extreme Temperaturen und stark eingeschränkte Sicht sind Probleme mit denen Atemschutzgeräteträger im Brandeinsatz konfrontiert sind. Auf diese Situationen noch besser vorbereitet haben sich im Zeitraum vom 25. bis 28. Oktober insgesamt 64 Atemschutzgeräteträger von Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis im Brandcontainer des Landesfeuerwehrverbandes Bayern.
Stationiert war diese wertvolle Ausbildungskomponente in der letzten Oktoberwoche, organisiert durch die Ausbildungsinspektion, bei der Feuerwehr Hersbruck. Dort wurden täglich in zwei Durchgängen jeweils acht Atemschutzgeräteträger geschult.
Mit Hilfe des feststoffbefeuerten Brandcontainers, der durch den Freistaat Bayern finanziert und im Auftrag des Landesfeuerwehrverbandes Bayern durch die Firma Dräger betrieben wird, können für die Einsatzkräfte reale Brandbedingungen dargestellt werden. Dabei ist neben der Hitze auch die Rauchentwicklung ein wichtiger Faktor, der nur mit Hilfe eines solchen Brandcontainers beübt werden kann.
Neben dem Verhalten von Brandrauch in unterschiedlichen Brandstadien konnten den Teilnehmern auch die Hitzeentwicklung und extreme Rauchbedingungen bis hin zur „Nullsicht“ hautnah demonstriert werden. Das ist wichtig damit die Einsatzkräfte im Ernstfall die teilweise sehr gefährlichen Situationen richtig erkennen und einschätzen können, um dann die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.
Eben diese Maßnahmen wurden dann beim Üben des richtigen Vorgehens beim Kühlen der brennbaren Rauchgase sowie des richtigen Vorgehens beim Löschangriff in den Fokus genommen.
Im Anschluss an die Ausbildung im Brandcontainer, die unter Atemschutz erfolgte und bei der die Teilnehmer den Rauchgasen ausgesetzt waren, wurde dann noch das Ablegen der Schutzausrüstung nach dem Einsatz gemeinsam durchgeführt. Hierbei ist es wichtig Kontaminationen soweit möglich zu vermeiden. Das ist nur durch ein klar definiertes Vorgehen direkt nach dem Innenangriff möglich, welches im Rahmen der Ausbildung geschult wurde.
Um die Teilnehmer auf die Ausbildung vorzubereiten, gab es zuvor noch einen theoretischen Unterricht, in dem die Grundlagen für die „heiße“ Ausbildung im Anschluss aufgefrischt wurden. Dabei wurden neben der richtigen Schutzausrüstung auch verschieden Brandstadien sowie das Vorgehen bei der Brandbekämpfung besprochen.
Hoher Wert wurde während der gesamten Ausbildung auf die Sicherheit der Teilnehmer gelegt. So fand zu Beginn der praktischen Ausbildung eine Unterweisung in den Brandcontainer statt, bevor es ans Training mit dem Hohlstrahlrohr ging. Während der gesamten Ausbildung im Container war außerhalb ein Sicherungstrupp mit Atemschutz in Bereitstellung sowie eine Wasserversorgung über eine Schlauchleitung und ein wasserführendes Fahrzeug sichergestellt.
Ein Bild von diesem sehr eindrucksvollen und wichtigen Ausbildungsangebot machten sich gleich zu Beginn auch Landrat Armin Kroder, der Hersbrucker Bürgermeister Robert Ilg sowie Kreisbrandrat Holger Herrmann. Sie zeigten sich beeindruckt von den realistischen Ausbildungsmöglichkeiten sowie dem ehrenamtlichen Engagement der Teilnehmer der Ausbildung sowie aller Helfer im Hintergrund.
Ein großer Dank geht an alle Beteiligten, sei es bei der Organisation, der Vorbereitung, der Durchführung an den einzelnen Ausbildungstagen oder bei der Reinigung der Geräte und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft nach der Ausbildung. Ein besonderer Dank geht an die Stadt Hersbruck sowie deren Feuerwehr für die Bereitstellung der Örtlichkeit und die Unterstützung auch bei der Logistik.
Aufgrund der Vielzahl an Atemschutzgeräteträgern und Feuerwehren im Landkreis konnte leider dieses Mal nicht jede Feuerwehr berücksichtigt werden, da die Teilnehmerzahl sehr begrenzt ist. Auch künftig wird durch den Fachbereich Ausbildung eine regelmäßige Bewerbung auf das externe Ausbildungsangebot sichergestellt. Bei Erfolg werden dann selbstverständlich Atemschutzgeräteträger und Feuerwehren berücksichtigt, die diese Ausbildung noch nicht durchlaufen haben.
Ausbildungen am Brandcontainer sollen auch weiterhin fester Bestandteil des Ausbildungsgeschehens bei den Landkreisfeuerwehren bleiben. Denn so können Einsatzkräfte im Ernstfall auf ihre wichtige Aufgabe noch besser vorbereitet werden.